3D-Druck wird das Spritzgießen nicht ersetzen oder verdrängen, wie man manchmal in der Branche hört. Im Gegenteil, man muss das differenzierter betrachten: wir sehen beide Technologien als Bausteine unseres Connected Prototyping, die sich hervorragend ergänzen. Der wichtigste Entscheidungsparameter ist sicher die Losgröße. Für Prototypen und Kleinstserien ist der 3D-Druck meist das besser geeignete Herstellungsverfahren, sobald es um größere Stückzahlen geht, wird Spritzgießen wirtschaftlicher. Beim 3D-Druck ist der variable Kostenanteil größer, beim Spritzgießen kommt mit den Werkzeugkosten ein gewichtiger Fixkostenanteil hinzu. Das jeweilige wirtschaftliche Optimum zu finden, hängt jedoch vom individuellen Einzelfall ab. Mit bald 30 Jahren Erfahrung in additiver Fertigung finden wir dieses Optimum nicht nur sehr schnell, sondern können durch Änderungen im Rahmen der Prozesskonstruktion das maßgeschneiderte Optimum für das dahinterstehende Geschäftsmodell finden – und dem Kunden damit enorme Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Natürlich gibt es auch Fälle, bei denen auch bei größeren Stückzahlen kein Weg an 3D-Druck vorbei führt – dann, wenn das Teil so komplex ist, dass ein anderes Fertigungsverfahren technisch gar nicht in Frage kommt. Das Besondere am 3D-Druck ist, dass es Komplexität im Bauteil „gratis“ gibt, das heißt, dem 3D-Drucker ist es egal, was er druckt. Ob das Bauteil komplex oder einfach gestrickt ist, hat wenn überhaupt nur sehr geringe Auswirkungen auf die Produktionskosten. Natürlich muss man die Komplexität in das Bauteil einplanen, z.B. Funktionen integrieren, die dann im Rahmen einer Gesamtbetrachtung eine riesiges wirtschaftliches Potential eröffnen können.
Um das Potential von 3D-Druck voll ausnutzen zu können, sind mindestens zwei Dinge unbedingt notwendig:
1. Additives Denken, d.h. Knowhow und Erfahrung in einer Vielzahl additiver Fertigungsverfahren, nicht nur 3D-Druck, sondern auch Spritzgießen, Vakuumguss, Resin-Transfer-Moulding sowie GFK oder CFK
2. All diese Fertigungsverfahren unter einem Dach zu möglichst geringen Schnittstellenkosten miteinander kombinieren zu können
Diese unschlagbare Kombination fassen wir als Connected Prototyping zusammen.