Eine Expertengruppe der Europäischen Kommission hat einen Blick in das Jahr 2030 gewagt – sind ja nur noch 11 Jahre – und am 24.7.2019 einen sehr lesenswerten Bericht über die Herausforderungen und Chancen der Industrie Europas veröffentlicht: A vision for the European Industry until 2030
Die folgende Zusammenfassung fokussiert die wichtigsten Aussagen zu Industrie und 3D-Druck bzw. additive Fertigung in diesem Expertenbericht.
Für die Expertengruppe steht fest, dass Europas Industrie transformiert werden wird, dass Europa global wettbewerbsfähig sein wird und dass soziale Werte und Inklusion den Kern der industriellen Unternehmungen bilden werden. Neben künstlicher Intelligenz, dem Internet der Dinge, Robotik, Automation und Biotechnologie ist der 3D-Druck einer der Transformationstreiber hin zu einer automatisierten, digitalisierten und datengetriebenen Kreislaufwirtschaft und industriellen Innovations-Ökosystemen.
Als erfolgskritisch für Europas Industrie werden generell fünf Faktoren gesehen:
1. Führend in Technologie, Innovation und Nachhaltigkeit
2. Notwendige Fähigkeiten antizipieren und entwickeln
3. Konzentration auf strategische Wertschöpfungsketten und Wertschöpfungsnetzwerke
4. Faires, wettbewerbsfähiges und agiles Geschäftsumfeld
5. Soziale Fairness und Wohlbefinden
Servitisierung, der Wandel von Produktherstellern zu Dienstleistern, und das Verwischen der Grenzen zwischen Sektoren sind Anzeichen für eine neue industrielle Revolution, die vorangetrieben wird von Big Data und digitalen Technologien wie künstlicher Intelligenz, Robotik, neuen fortschrittlichen Materialien sowie innovativen Herstellungsprozessen.
Additive Fertigung bzw. 3D-Druck wird die Lieferketten verkürzen, die Effizienz von Produktionsmaterialien steigern und insbesondere Zeit und Kosten sparen bei Entwicklung, Konstruktion und Test neuer Produkte bzw. bei der Verbesserung bestehender.
Sowohl die Industrie als auch die Gesellschaft fordern den Übergang zu nachhaltigen und klimaneutralen Produktions- und Konsummustern. Der Vorschlag der Kommission für den mehrjährigen Finanzrahmen 2021-2027 sieht bereits ein Gesamtziel von 25% der EU-Ausgaben vor, die zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Das Ausmaß dieser Aufgabe erfordert jedoch weitere umfangreiche Investitionen sowie tiefgreifende Veränderungen in der Belegschaft und im Verbraucherverhalten, die auf verantwortungsvolle Weise antizipiert und gesteuert werden müssen. Dies ist zwar eine Herausforderung, eröffnet aber auch Unternehmen erhebliche Geschäftsmöglichkeiten, um die weltweite Nachfrage nach klugem Umgang mit Ressourcen, Energieeffizienz, Energiespeicherung und nachhaltigen Lösungen für die Kreislaufwirtschaft zu befriedigen. Daher liegt Europas Chance zur Differenzierung und Führung im Herzen von drei symbiotischen Bestandteilen: Technologie, Innovation und Nachhaltigkeit.
Technologisch getriebene Unternehmen, die im Hinblick auf Nachhaltigkeit innovativ sind, werden auf der globalen Bühne erfolgreich sein und diejenigen ersetzen, die weniger bereit sind, Änderungen vorzunehmen. Exponentielle Technologien, die durch Digitalisierung wie künstliche Intelligenz, 3D-Druck, Blockchain oder Robotik angetrieben werden, sorgen für eine beispiellose Innovationswelle in allen europäischen Branchen. Gleichzeitig ist die Verlagerung auf nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion ein wesentlicher Motor für Veränderungen. Die steigende Nachfrage der Verbraucher nach Transparenz und Rückverfolgbarkeit verändert die Art und Weise, wie wir Produkte und Dienstleistungen entwerfen, herstellen, vermarkten, erhalten und daraus Werte generieren.
Seit nunmehr 30 Jahren generieren wir Werte auf additive Weise, für Kegelmann Technik ist manches in diesem Bericht Gesagte nicht unbedingt neu, machen wir heute schon so für uns und unsere Kunden. Wo wir dem Bericht aber bzgl. additiver Fertigung und 3D-Druck recht geben: da geht noch viel mehr. Im Sinne dieser Vision 2030 wird Kegelmann Technik die additive Transformation mit vorantreiben.