3D-Druck bzw. additive Fertigung hat eine Menge an Mehrwert und Nutzen zu bieten. Es lohnt sich, die eigenen Konstruktionen mal unter den folgenden Gesichtspunkten neu zu denken.
Designfreiheit
Die Designfreiheit der additiven Fertigung ermöglicht Funktionsintegration, d.h. mehrere Bauteile können mit ihrer Funktion evtl. zu einem zusammengefasst werden. Das führt dann wiederum zu weniger manuellem Montageaufwand. Auch ist eine höhere Leistungsfähigkeit des Bauteils denkbar. Eine additive Fertigung führt i. Vgl. mit der subtraktiven Fertigung zu einem geringeren Materialeinsatz bei hoher Energieffizienz. Auch Hybridbauteile sind möglich. Besonders begehrt sind Leichtbau-Lösungen, wozu auch bionische Strukturen, die nur additiv gefertigt werden können, einen erheblichen Beitrag leisten können.
Flexibilität
Additive Fertigung ist sicher das flexibelste Fertigungsverfahren: es erlaubt Prototyping, Unikate und Kleinserien, Individualisierung und Personalisierung sowie logistische Vorteile, z.B. durch Produktion vor Ort oder bei der Lagerhaltung und Kapitalbindung. In der heutigen schnelllebigen Zeit entscheidet auch häufig die Time to Market über den Erfolg eines Produktes. Mit einem additiven Produkt kann man ohne aufwendigen Werkzeugbau binnen weniger Tage auf dem Markt sein. Im Bereich ergonomischer Anpassung von Produkten liegen ebenfalls große Innovationschancen. Einen flexiblen Fahrradsattel könnte man beispielsweise als Gitternetz- und Wabenstruktur konstruieren, die sich einerseits optimal dem Sitzfleisch anpasst aber auch Stöße und Bewegungen passgenau abfedert.
Im Bereich Service, bei Reparatur und Ersatzteilen sind besonders große Hebelwirkungen der additiven Fertigung denkbar. Neben On-Demand-Produktion, Kostenreduktion und kürzerer Reparaturdauer könnte auch eine Verlängerung des Produktlebenszyklus der Gesamtanlage zu den wirtschaftlichen Potentialen zählen – wenn z.B. ein wichtiges Ersatzteil nicht mehr verfügbar oder anderweitig nicht mehr wirtschaftlich verfügbar wäre.