Autonomes Fahren – unsere Zukunft?
Verkehrsminister Alexander Dobrindt war begeistert, als er sich von einem selbstfahrenden Auto über die A9 fahren ließ. Er ist der Meinung, dass autonomes Fahren in wenigen Jahren im freien Straßenverkehr völlig normal sein wird. Mobilität verändert sich vom Erlebnis des Fahrens zum Fahrerlebnis. Auch Daimler setzt auf selbstfahrende LKWs. Gleichzeitig werden aber Berichte über tödliche Unfälle im Automodus bekannt, wie beispielsweise bei Tesla. Das spaltet die Gesellschaft. Zum einen wird die Begeisterung über computergesteuerte Autos geteilt, auch im Designbereich. Zum anderen jedoch stehen viele der Übernahme des Steuers durch eine Maschine skeptisch gegenüber, auch aus moralischen Beweggründen. Ein Großteil unserer Kunden ist aus der Automobilbranche, d.h. auch uns beschäftigt die Entwicklung hin zu „künstlicher Intelligenz“, nicht nur beim Automobil, sondern auch in größerem Zusammenhang, nämlich Industrie 4.0.
Es sind unserer Meinung nach noch einige Hürden zu überwinden. Insbesondere die Verkehrssicherheit sei ein zentraler Aspekt in Bezug auf selbstfahrende Fahrzeuge, so ACstyria Geschäftsführer Franz Lückler in einem Interview mit Automobil Produktion. In der Gesellschaft müsse dieses Thema verankert werden, um die Möglichkeiten, die der Automobilbranche durch das autonome Fahren entstehen, überhaupt wahrzunehmen. Der Zulieferermarkt belaufe sich auf mehrere Milliarden Euro bis 2025. Doch was nutzt ein theoretischer Markt, wenn die Nachfrage nicht da ist? Was, wenn der Zweifel am Produkt den Markt bestimmt?
Wie sieht dann wohl das Auto der Zukunft aus?
Das perfekte Zukunftsauto muss sich den Gegebenheiten anpassen und über sämtliche notwendigen Informationen verfügen, so Roland Sprengseis von bluesource. Mobilität müsse so einfach sein, dass man sie nicht mehr spürt. Doch sie nicht mehr spüren heißt auch, die Kontrolle jemand – oder etwas – anderem zu überlassen. Genau dem steht ein Großteil der heutigen Konsumenten kritisch gegenüber. Teils aufgewachsen mit dem Auto als Statussymbol wird es insbesondere bei den Mittzwanzigern bereits zum reinen Fortbewegungsmittel, jedoch fehlt das Vertrauen in die Technik. Sogar die 14- bis 17-jährigen in Deutschland, die zukünftigen Autofahrer und somit zukünftige Kunden der Automobilhersteller, trauen der Entwicklung kaum. Selbst wenn autonom fahrende Autos durch den Ausbau des Mobilfunknetzes und der Highspeed-Übertragungstechnik Daten in Echtzeit übermitteln, die Verkehrssicherheit somit auf höchstes Niveau angehoben wird – die Zweifel sind vorhanden.
Die Lösung ist einfach
Die Automobilbranche muss sich nicht nur der rasanten Entwicklung, sondern auch den Zweifeln stellen. Das autonome Fahren alleine wird nicht unsere Zukunft bestimmen. Vielmehr wird das Auto ein Mittel zum Zweck. Wie in der Sinus-Studie „Wie ticken Jugendliche?“ beschrieben, sind die Konsumenten der Zukunft heutzutage viel mehr Zweckmobilisten als stolze Besitzer eines eigenen PKWs. Daran wird sich auch nichts ändern. Eine Verkehrsmittelwahl, die reinem Pragmatismus folgt, wird sich etablieren, der Kundenwunsch wird ein ganz anderer sein. In der Zukunft wird es nicht mehr um die Freude am Fahren, sondern um die Bedürfnisbefriedigung gehen, die einen schnellstmöglichen Transport von A nach B verspricht. Problemlösung und nicht der bloße Verkauf von Autos stünde dann im Mittelpunkt.
Elon Musk scheint das mit seinem Hyperloop bereits erkannt zu haben. Sein Engagement in der Entwicklung von einerseits autonom fahrenden PKWs und andererseits einem Hochgeschwindigkeitstransportsystems zeigt, dass er den Trend nicht nur erkannt, sondern bereits umgesetzt hat. Der Kunde möchte heute absolute Mobilität und diese möglichst einfach. Wenn auch unsere Wirtschaft weiter bestehen will, muss sie sich daran orientieren – oder wird in naher Zukunft ebenso vergessen sein wie einstmals namhafte Kutschenhersteller.
Wir bei Kegelmann Technik haben diesen Fokus auf absolute Kundenorientierung ebenfalls erkannt und leben ihn bereits – mit unserer Philosophie des Connected Prototyping.